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- 1 - Der Schwefelmörder

Der erste Blogeintrag. Die ersten sechs Wörter und die erste Geschichte.

Das Prinzip dieses Blogs kurz erläutert: Aus sechs Wörtern (Nomen), die ich, jemand anderes, oder ihr in den Kommentaren, nennt, schreibe ich eine kurze Geschichte. Die sechs Wörter müssen in der Geschichte mindestens einmal verwendet werden. Die Geschichten können beliebig lang oder kurz werden, solange alle Wörter enthalten sind. Fangen wir direkt an.

Sechs Wörter: Detektiv, Stift, Rathaus, Foto, Villa, Wärme

Emil war keineswegs ein unerfahrener Detektiv, doch brachte ihn dieser Fall an die Grenzen seines Verstandes. Seit er sich diesem Fall vor 2 Wochen angenommen hatte, konnte er an nichts anders mehr denken. Immer wieder schweiften seine Gedanken ungewollt zurück zu diesem mysteriösen Fall. Mit schnellen Schritten ging er auf das große Rathausgebäude zu. Er wollte gerade eintreten, als ihm ein merkwürdiger Geruch auffiel. Er blieb stehen und versuchte den Geruch zu deuten, als es ihm wie Schuppen von den Augen fiel: Wieder handelte es sich um den widerlichen Schwefelgeruch, den er bereits zuvor an den anderen Tatorten angetroffen hatte. Er versuchte den Gestank, der ihm bereits Übelkeit bescherrte zu lokalisieren und vermutete dessen Ursprung auf der anderen Seite der durchsichtigen Glastür, die in das Rathausgebäude führte. Schnell eilte er durch die Glastür und folgte dem Geruch durch das menschenleere Rathausgebäude. Die meisten Türen in dem langen, fensterlosen Gang waren geschlossen. Doch nach wenigen Türen verdichtete sich der Schwefelgeruch und er stieß auf eine sperrangelweit geöffnete Tür. Entsetzen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er in den kleinen, engen Raum trat. Es ähnelte den vergangenen Morden. Auf dem Boden lag eine reglose, auf den ersten Blick unversehrte Frau. Emil wusste jedoch, dass sich später herausstellen würde, dass auch diese Frau durch ein mit Schwefel angereichertes Gift getötet wurde. Je näher er der Frau kam, um ihre Lebenszeichen zu prüfen, desto schlimmer wurde der Schwefelgeruch. und umso übler wurde ihm. Als er sich zu der leblosen Frau gebäugt hatte, viel ihm ein tiefgreifender Unterschied zu den anderen Morden auf: Neben dem Kopf der armen Frau lag ein altes Polaroidfoto. Mit dem Ärmel seines Mantels hob er es auf und betrachtete es. Es zeigte die Fotografie einer großen Villa. "Vermutlich das Haus des nächsten Opfers.", dachte er und fluchte.

Emil hatte einen unruhigen Schlaf: Auch auf der Fotografie wurden weder Fingerabdrücke oder sonstige Indizien gefunden, er steckte schon wieder - oder eher noch immer - in einer Sackgasse und konnte scheinbar nur warten, bis der "Schwefelmörder" - wie er ihn nannte - erneut zuschlug. Das alles setzte ihm zu. In dieser Nacht besonders. Doch plötzlich wachte er mit einem Geistesblitz auf. Er war sofort wach und wusste plötzlich, warum ihm die Fotografie so bekannt vorgekommen war. Es war nicht irgendein Haus. Nein. Es war das Haus seiner eigenen Tante, in dem er als Kind für kurze Zeit gelebt hatte. Sie war das nächste Ziel! Panisch zog er sich an und raste zu dem Haus seiner Tante. Als er aus seinem Auto stieg, roch er bereits den ekelhaften Geruch. Er rannte durch das offene Tor seiner Tante und durch den Garten auf das Haus zu. Durch die offene Eingangstür strömte die Wärme heraus. Er rannte. Die Treppen hinauf. Immer dem Geruch nach. Er folgte dem Geruch in die dunkle Küche. Auf der gegenüberliegenden Seite lag seine Tante an eine Wand gelehnt. Vor ihr stand ein dunkel gekleideter Mann mit langem Mantel, in der Hand einen Stift. Unerträglicher Schwefelgeruch. Er rannte auf den Mann zu, um sich auf ihn zu stürzen. Jedoch bemerkte er zu spät, dass der vermeintliche Stift in seiner Hand kein Stift, sondern eine aufgezogene Spritze war. Er stürzte sich gerade auf den Mann, als dieser die Spritze in seinen Oberschenkel stieß.

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- 2 - Eine Weihnachtsgeschichte

Heute kommen die sechs Wörter von einer Freundin, es wird vermutlich etwas Weihnachtlich. Die sechs Wörter lauten: Schokolade, Baum, Weihnachten, Pferd, Kutsche, Licht Während andere Kinder dem Weihnachtsfest und den zahlreichen Geschenken, ja vor allem den Geschenken, entgegenfieberten, bereitete ihr der Gedanke an das herannahende Weihnachtsfest nur wenig Freude. Es war ein Tag wie jeder andere für sie und die anderen Kinder im Waisenhaus. Mehr konnte und durfte sie auch nicht erwarten, doch wünschte sie sich in ihrem tiefsten Inneren ein einziges richtiges Weihnachtsfest. Mit einem Weihnachtsbaum, vielleicht sogar einem Weihnachtsgeschenk. Nachdem sie eingeschlafen war träumte sie noch lange von einem großen, mit Kugeln und Kerzen geschmückten Weihnachtsbaum. Überall warteten die Kinder gespannt darauf, dass die diesjährige Bescherung seinen Lauf nahm und sie endlich ihre Geschenke öffnen dürften. Derweil löffelten die letzten Kinder aus dem Waisenhaus ihre Suppe aus. Doch dies